Dienstag, 1. April 2008

Förderung der Digitalen Kultur in Selbstkuratierung

Bereits in's dritte Jahr geht nun das sogenannte "Experiment" der communitygesteuerten Vergabe von Fördermitteln der Netzkultur. Der engagierte Prozess war nie ein einfacher. Neidgenossenschaft, Grabenkämpfe und Verteilungsstreit waren ebenso begleiuter in diesen drei Jahren wie Engagement, Lern- und Innovationsbereitschaft und Neugierde. Hebt man den Kopf ein wenig um einen Blick nach aussen zu ergattern, erschließen sich Stimmen, die über den täglichen Disput über Fördereuros hinausgehen. "netznetz has convinced their local arts commission that software artshould be funded the way it’s made: through self-organized networks ofdistributed activity and collaborative effort.“, erkennt BOINGBOING netznetz als Innovativ an. Auch der Spiegel findet, dass sich in Wien bzgl. Digitaler Kultur seit kurzem mehr tut als irgendwo anders.

Jetzt gab's wieder so eine selbstkuratierte Geldvergabe. Patrik Dax von ORF futurezone, fängt dabei ganz gut ein, dass hier Geld erstritten (im positiven Sinn) und nicht wie üblich bei der Politik lobbyiert wird.

Nach den tiefgreifenden Veränderungen des Systems, scheint es diesesmal sehr gut gelaufen zu sein. Es zeigt sich nach-und-nach, dass ein Selbstkuratierungssystem durchaus das Zeug haben kann bessere Ergebnisse als bei herkömmlichen Verteilungsstrategien zu erwirken.

So ist diesesmal,

  • die Revalidierung des Quorums Bandbusse verhindert. Nun kann man wieder von Mehrheitsbildungen sprechen.
  • ebenso Bandbussing verhindert worden, da es keine Rückwirkungen mehr von der Einrichtungswahl auf die Projektwahl gab.
  • der eigene Topf für Kunst gut eingeführt worden - es wurden bei dieser Wahl beinahe nur Projekte netzkultureller Praxis der Förderung zugeführt
  • erstmals die Skalierung stimmig: Weniger Geld, weniger Projekte, klarerer Fördergegenstand, qualifizierteres Quorum
  • erstmals die stimmen- und projektmäßige Abbildung der Szene stimmig gewesen

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